Die magische Küchenspüle

In diesem Blogbeitrag und dem Video dazu (siehe ganz unten) fasse ich dir das Wichtigste aus dem Buch “Die magische Küchenspüle” zusammen. Die magische Küchenspüle beschreibt, wie die “FlyLady” Marla Cilley mit Mini-Schritten ihr eigenes Chaos für immer hinter sich gelassen hat. Es geht ihr darum, dass man lernt zu fliegen – und sich selbst zu lieben. Also das Chaos mit Leichtigkeit hinter sich zu lassen und sich selbst gut zu behandeln. Und das alles in kleinen Schritten, ohne sich zu überfordern. FLY steht dabei für “Finally loving yourself”.

1. Halte deine Küchenspüle sauber und glänzend

Die Küchenspüle ist bei der FlyLady-Methode der Ausgangspunkt für eine Transformation in Mini-Schritten. Räume alles aus der Spüle und bringe sie zum Glänzen. Gewöhne dir und deiner Familie an, sie auch glänzend zu halten. Von da aus lässt du die Ordnung und Sauberkeit sich Schritt für Schritt ausbreiten.

2. Ziehe dich jeden Morgen an und mache dich komplett fertig, auch wenn dir nicht danach zumute ist.

Und auch, wenn dich niemand ausser du oder deine Familie zu Gesicht bekommen sollte. Erstens bist du dann gerüstet, falls du doch aus dem Haus gehst oder Besuch bekommst und zweitens ist der wichtigste Mensch, vor dem du einen guten Eindruck hinterlassen solltest du selbst. Wähle also Kleidung, die dir passt und in der du dich schön fühlst. Wasch dir dein Gesicht, kämm die Haare usw.

3. Tu jeden Tag etwas Gutes für dich, z.B. jeden Morgen oder jeden Abend.

Gönne dir auf täglicher Basis etwas, um dich als der besondere Mensch zu fühlen, der du eigentlich bist, am besten schon morgens: das Make-Up, Schmuck oder Haarspray sein. Sorge ausserdem dafür, dass dein persönlicher Tank immer wieder frühzeitig füllst. Das kann heissen, früh ins Bett zu gehen, gute Nahrung zu sich zu nehmen, regelmässig zu essen, viel Wasser zu trinken oder Spaziergänge zu machen, aber auch einfach so einmal eine Kerze anzuzünden, sich ein Schaumbad zu nehmen oder aus Spass zu lesen. Und natürlich auf seine Selbstgespräche zu achten und sich generell liebevoll zu behandeln. Stelle dich niemals ganz hinten an, denn du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben und obendrauf auch für andere eine grössere Bereicherung, wenn es dir gut geht.

4. Gerümpel kann man nicht aufräumen

Gerümpel besteht aus zu vielen Dingen auf engem Raum. So kannst weder du noch deine Wohnung richtig atmen. Gerümpel ist alles, was dir keine Freude bringt, was du nicht liebst und nicht brauchst. Alles, was unorganisiert ist, stellt Gerümpel dar. Gerümpel lässt dich in der Vergangenheit leben oder lässt dich die Vergangenheit erneut erleben. Gerümpel bringt dich in Verlegenheit und bewirkt, dass du dich schämst. Gerümpel sagt: “Du verdienst es nicht, Spass zu haben, bevor du MICH nicht aufgeräumt hast.” Gerümpel ist für die Wohnung dasselbe wie Cholesterin für die Arterien.

Wie setzt man nun die Wohnung auf eine Gerümpel-frei Diät? In dem wir unsere Anschaffungsgewohnheiten verändern und nur noch Dinge anschaffen, die wird braucht. Und durch Stetigkeit! Eine zusätzliche Verhaltensregel besteht darin, dass wenn immer du etwas neues anschaffst, du dafür etwas ähnliches weggibst. Beispiel: Du kaufst neue Turnschuhe, die alten kommen weg. Falls du nichts findest, was dem neuen Gegenstand ähnlich ist, gib dafür zwei andere Dinge weg.

Wegwerfboogie 
Wie gehst du mit dem bereits vorhandenen Gerümpel um? Die alte Art ist höchstwahrscheinlich, dass du die Haufen durchgehst und von einem Ort an den anderen räumst, ohne jemals fertig zu werden. Die neue Art nach Flylady besteht darin, dass du einen Küchenwecker stellst! Wir haben Angst vor dem Aufräumen und Putzen, weil wir befürchten, dass es ewig dauern wird. Aber kleine Zeitabschnitt bringen einem nicht um. Sie lassen sich bewältigen und machen Spass!

Für einen Wegwerfboogie stellst du einen Wecker auf 15 Minuten und gehst mit einer Tüte durch das Haus. Du sammelst, so schnell du kannst, 27 Dinge ein, die du nicht mehr brauchst. Wichtig dabei ist, dass du nicht lange darüber nachdenkst und dich so davon abhältst, etwas zu entsorgen. Halte dich auch nicht mit dem Gedanken auf, dass du die Dinge verkaufen könntest. Erstens würdest du das ursprünglich ausgegebene Geld trotzdem nicht wieder reinbekommen und zweitens ist das ein Aufwand, den du wahrscheinlich doch nie auf dich nimmst. Verzeih dir Fehlkäufe und lass los! Mache das jeden Tag und du wirst bald nur noch von Dingen umgeben sein, die du magst oder die du wirklich brauchen kannst.

5. Räume hinter dir auf. Wenn du etwas herausholst, tu es zurück, nachdem du es in Gebrauch hattest.

Tu es gleich, dann ist es leicht! Denn sonst bilden sich Gerümpel-Hotspots, also Brennpunkte, von denen aus sich das Chaos immer mehr ausbreitet. Denn Krempel zieht mehr Krempel an. Diese Hotspots gibt es ohnehin in jeder Wohnung. Du kannst sie aber in Schach halten, indem du als Teil einer Morgen- und Abendroutine eine Feuerlösch-Übung machst. Dafür stellst du den Wecker je auf 5 min und räumt die Dinge vom Hotspot zurück, wo sie hingehören. Ein Trick: Wenn du einen Hotspot aufgelöst hast und verhindern willst, dass er sich erneut bildet, stelle ein dekoratives Objekt hin, z.B. eine schöne Vase.

6. Erledige jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen eine Morgen-Routine jeden Morgen.

Erledige jeden Abend, bevor du ins Bett gehst, eine Abend-Routine. Fange auch hier mit MINI-Schritten an! So lange du einen Ablauf nicht sicher im Kopf hast, wirst du ihn auch nicht umsetzen können. Wenn du aber mit einem Schritt anfängst, bis er automatisch abläuft (das dauert ca. 1 Monat) und du dann den nächsten dazu nimmst, geht dir immer mehr immer leichter von der Hand. Wenn die Routinen erst einmal etabliert sind, musst du kaum noch Hausarbeit verrichten und innerer Frieden stellt sich ein.

Entscheide dich, welche Schritte für dich am wichtigsten sind, z.B.

  • Dich anziehen und komplett fertig machen
  • Das Bett machen
  • Geschirrspülmaschine ausräumen
  • Auf den Kalender schauen
  • To Do Liste für den nächsten Tag schreiben
  • Kleider für den nächsten Tag herauslegen
  • Herumliegende Sachen/Gerümpel wegräumen

7. Mach dir einen Basis-Wochenplan

Stelle alle Aufgaben zusammen, die in einer Woche erledigt werden müssen. Dann such dir für bestimmte Aufgaben bestimmte Wochentage aus, trage sie in deinen Kalender ein und halte dich daran. Z.B. am Montag putzen, am Donnerstag einkaufen und am Freitag die Schreibtischarbeiten erledigen. Beim Putzen ist es wichtig, dass du die wichtigsten Dinge erledigst, ohne dass es perfekt sein muss. Auch nicht perfekt erledigte Ausarbeit ist ein Segen!

Das Vorausplanen wird dir ausserdem dabei helfen, dir nicht mehr von deinen Problemen den Tag diktieren zu lassen. Du bezahlst die Rechnung nicht mehr erst nach der 3. Mahnung. Die gehst nicht mehr erst einkaufen, wenn der Kühlschrank leer ist. Daher musst du über den heutigen Tag, den nächsten Tag und die kommende Woche nachdenken. Und du musst einen Kalender führen. Das Problem: Ein Kalender nützt nichts, wenn man nicht draufschaut. Man muss sich auch das zur Routine machen, damit man keine Termine mehr vergisst!

Dafür empfiehlt FlyLady, sich ein Kontroll-Journal anzulegen. Also ein Ordner oder ein Heft, wo man all seine Routinen zur Übersicht und Kontrolle aufschreibt:

  • Tägliche Routinen und Erinnerungen
  • Basis-Wochenplan
  • Zonen/detaillierte Putzlisten (zu dem kommen wir gleich)
  • Essensplanung und Einkaufslisten

Für Fortgeschrittene: Abteilung für Notfälle

8. Zonen anstatt Frühjahrputz

Da dein Zuhause nicht an einem Tag schmutzig geworden ist, wirst du es auch nicht an einem Tag sauber bekommen. Aber auch grosse Brocken lassen sich auf Routinen herunterbrechen, nämlich mit Zonen. Das sind 5 Haus- oder Wohnungsbereiche und in jeder Woche widmet man sich einem davon. FlyLady schlägt folgende Zonen vor:

  • Eingang/Esszimmer/Vorgarten/Eingangsterrasse
  • Küche
  • Badezimmer/Kinderzimmer/Gäste- oder Arbeitszimmer
  • Elternschlafzimmer/Elternbad
  • Wohnzimmer/Aufenthaltsraum/Hobbyraum

Die Idee: jeden Tag 15 min in der Zone der Woche aufräumen oder im Detail säubern und jede Woche in eine andere Zone wechseln.

9. Ziehe nicht mehr heraus, als du in einer Stunde wieder zurückräumen kannst.

Falls du es nicht schaffst, mit den Mini-Schritten anzufangen: lade Besuch ein und mache den guten alten “Krisenputz”. Das ist zwar, was du schon bisher gemacht hast, aber wahrscheinlich ohne Pausen und einen Plan. Du kannst dann mit den Mini-Schritten weitermachen und das Ergebnis durch deine Routinen aufrechterhalten.

10. Versuche nicht, zwei Sachen auf einmal zu machen. Eine Aufgabe nach der Anderen!

Stelle den Wecker auf 15 min und räume in nur einem Bereich auf, ohne dich ablenken zu lassen. Du wirst dich wundern, wie viel man so in 2 Stunden am Stück oder verteilt über den Tagen schaffen kann.

11. Arbeite so schnell wie möglich, um eine Aufgabe zu erledigen. Das gibt dir mehr Zeit für Vergnügungen später.

Je mehr Zeit du dir für etwas nimmst, umso länger wird es dauern, bis es erledigt ist. Das ist bei Vollzeithausfrauen ein grosses Problem, da sie einen Grossteil ihres Tages selbst strukturieren müssen. Aber auch für Berufstätige ist dieses Gesetz sehr wichtig! Und auch dann ist es wichtig, vor und nach dem Arbeitstag seinen Routinen für Ordnung und Sauberkeit nachzugehen. Denn ein Grossteil der Berufstätigen-Frustration kommt von dem Stress, der durch den chaotischen Zustand des Zuhauses verursacht wird.

12. Lächle, selbst wenn dir nicht danach zumute ist. Es ist ansteckend. Entscheide dich dafür, glücklich zu sein und du wirst es sein.

Haltung ist alles, auch beim Haushalt. Anstatt dass du dich beschwerst, dass du keine Ordnung schaffen kannst, weil deine Familie ihre Sachen nicht wegräumt oder weil du sowieso schon zu viel arbeiten musst, ändere deine Perspektive. Beginne, die tägliche Ausführung deiner Routinen als eine Art Segen für dich selbst und deine Familie zu betrachten und deine häusliche Tätigkeit wird den höheren Sinn bekommen, den sie tatsächlich verkörpert.

Video mit der Buchzusammenfassung von „Die Magische Küchenspüle“ auf meinem YouTube Kanal „Aufräum Motivation“