Wie du dich auch als Bücherwurm einfacher von Büchern trennen kannst

Fällt es dir auch schwer, Bücher auszumisten? Lange Zeit ging es mir ganz genau so! Doch ich wusste, dass sich das ändern musste, denn gerade Bücher werden schnell zu echt schwerem Ballast… Wie du beim Bücher Aufräumen vorgehen kannst, erkläre ich dir in diesem Video!

So gehe ich beim Bücher Aufräumen vor


1. Ausräumen
Und zwar einmal komplett, wie immer. 😉 Ich wische alles aus und lege die Bücher alle zusammen an einen Ort. Idealerweise bewahre ich sie auch alle am selben Ort auf. Wenn ich z.B. aus Platzgründen räumlich trennen muss, setze ich ein thematisches Kriterium, z.B. „noch ungelesen“ oder „Fachliteratur“.

2. Grob vorsortieren
Welche Bücher gehören nach Farbe, Besitzer, Thema, oder Autor & Genre geordnet zusammen?

3. Durchsehen und entscheiden
Starte bei null.
Nimm ein Buch in die Hand und frage dich:

  • Würde ich es noch einmal kaufen?
  • Werde ich es jemals noch einmal lesen oder darin etwas nachschauen?
  • Verbinde ich damit besonders positive Emotionen?

Falls nein, ist es ein Kandidat, der zur Ausschussauswahl gehört.

Von welchen Büchern daraus kannst du dich am ehesten trennen?
Such dir die aus, aus denen du längst „rausgewachsen“ bist.
Nicht jedes Buch ist gleich gut bzw. hat dich in deiner Einzigartigkeit gleich stark angesprochen.
Auch kannst du dich fragen, welche dir am meisten Freude oder Wissen gebracht haben.

4. Grob einräumen
Zum einen wiederum nach Farbe oder Thema (oder bei Romanen Autor) und dann Anpassungen vornehmen, bis die Struktur im Grossen und Ganzen stimmt. Danach kommt der Feinschliff.
Wir haben es dieses mal zuerst nach Besitzer und dann nach Thema/Sprache geordnet (Mein Mann liest bevorzugt auf Englisch). So hat jeder seine Bücher zusammen. Vorher hatten wir nach Besitzer ungeordnet komplett nach Farbe sortiert. Das wiederum trägt dazu bei, dass man auch die Bücher des Anderen eher wahrnimmt und vielleicht eins entdeckt, was man auch lesen möchte.

5. Schön ordnen
Das bedeutet für mich, dass ich die Bücher nach Grösse und Farbe ordne und bündig mit Abstand zur Kante ins Regal schieben. Dadurch wirkt das Ganze visuell ruhiger. Wenn du komplett nach Farbe durchsortierst, bekommst du auch dadurch eine Ruhe rein.

Beim Ordnen der Grösse nach kannst du verschiedene Varianten wählen:

  • Von gross nach klein
  • Von klein nach gross
  • In der Mitte zusammenlaufend

Wobei eine Linie, die von links unten nach rechts oben verläuft (also in der Grösse von klein nach gross geordnet), uns Menschen allgemein positiver stimmt, weil sie aufsteigend ist. Aber betrachte dein Regal als Gesamtkunstwerk, in dem es auch Abwechslung geben darf. 😊

Zusätzliche Tipps für Bücherwürmer und die, die es werden wollen


Gewöhne dich zukünftig an E-Books
Jetzt wirst du vielleicht aufschreien, dass ein E-Book niemals an die Haptik, den Geruch und überhaupt das Gefühl mit einem physischen Buch herankommt. Das mag sein. Ich bin allerdings der lebende Beweis, dass auch diese Bevorzugung nur auf unseren persönlichen Lesegewohnheiten basiert. Je mehr E-Books du liest, um so angenehmer wird es sein und umso mehr Vorteile werden dir auffallen:

Du kannst genug Lesestoff stets ohne schweres Gepäck dabeihaben. Kurze Wartezeiten unterwegs können damit einfacher sinnvoller genutzt werden, als durch Social Media zu scrollen. Und wenn du in den Urlaub fährst, musst du nicht entscheiden, welche nun in den Koffer dürfen. Es kann kein Cover und keine Seite beschädigt oder schmutzig werden, wie das unterwegs gerne mal passiert. Sogar eine Leselampe ist integriert…

Du kannst endlos viele E-Books haben, ohne jemals in Platznot zu geraten. Obendrauf sind sie günstiger, weil ressourcenschonend. Du beherrbergst nicht tonnenweise Papier, worüber du spätestens beim nächsten Umzug sehr froh sein wirst. 🙂 Und sie haben tolle Markier- und Suchfunktionen, was gerade bei Sachbücher sehr hilfreich sein kann.
Wenn du dich gar nicht von physischen Büchern entwöhnen möchtest, ist auch ein Bibliothektsabo eine wunderbare Sache… 😉


Wie du es schaffst, öfter und mehr zu lesen
Du musst es dir möglichst einfach machen, mit dem Lesen anzufangen. Daher habe ich meist ein aktuelles Buch (bzw. im Kindle an erste Stelle geschoben) direkt griffbereit auf dem Couch- oder Nachttisch, bei dem ich Fortschritte machen will. Erschwere Ablenkungen, die „einfacher“ als lesen sind, z.B. in dem du das Handy oder die Fernbedienung weit weg legst. Schau, dass du auch unterwegs ein Buch oder dein Kindle dabei hast. Und unterschätze nicht viele fünf Minuten, die sich summieren! Sie sind der Grund, warum ich es ganz nebenbei schaffe, sehr viel zu lesen.

Das beginnt schon am Morgen. Zu meinem Morgenritual gehört es, mindestens zwei Seiten zu lesen. Ja, zwei. Oft wird daraus viel mehr, aber die Hürde ist dadurch sehr klein und ich kann es auch an stressigen Tagen einhalten.


Bücher tatsächlich fertig lesen
Immer wieder begegnet mir das Phänomen, dass Leute zwar Bücher lieben, aber nicht zu Ende lesen. Neben den Tricks, um öfter zu lesen, habe ich auch dafür eine Regel. Ich habe eine Bücher-Wunschliste, auf die jedes interessante Buch draufkommt, was mir begegnet. Ich lese oft ca. 3-5 Sachbücher parallel, damit ich immer wieder entscheiden kann, welches Thema mich gerade mehr interessiert (denn dann lese ich schneller).

Aber nein neues kaufe ich erst, wenn ich eins von diesen Büchern ausgelesen habe. Manchmal begegnet mir ein Buch, dass mich sofort so packt, dass ich es direkt haben und lesen muss. Dann können sich die Prioritäten auch mal kurzfristig verschieben und eins von den angefangenen kommt zur „noch ungelesen“ Kategorie, wobei ich immer bestrebt bin, diese zu minimieren. Dinge zu beenden oder aufzubrauchen ist eine Gewohnheit, die trainiert werden kann.

Wenn ein Buch zu langweilig ist, frage ich mich immer öfter, ob ich es überhaupt noch lesen will. Das fällt mir zwar sehr schwer… Aber zu entscheiden, es nicht zu tun und es wegzugeben, kann auch sehr befreiend sein! Denn jeden Tag werden viel mehr Bücher geschrieben und veröffentlicht, als ich jemals lesen könnte. Sich das bewusst zu machen hilft dabei, noch besser zu selektieren. Und es ist schöner auf sein Bücherregal zu schauen, ohne dass ein schlechtes Gewissen dabei ausgelöst wird. 🙂


Anstrengende Bücher fertig bekommen
Wenn ein Buch anstrengend ist, aber dennoch Sinn macht, gelesen zu werden (z.B. Fachliteratur), wende ich eine Regel an: Zuerst zwei Seiten in diesem Buch, dann in einem, was mir mehr Spass macht. Irgendwann wird so auch das schwierigste Buch zu Ende gelesen.

Und wenn es einfach kein gutes Buch ist, zu oberflächlich ohne viel Mehrwert, dann landets auch mal direkt im Altpapier. Das kommt zwar seeehr selten vor, aber meine Zeit ist zu kostbar, um sie mit schlechten Büchern zu verschwenden. 🙂


Immer noch Mühe, Bücher loszulassen?
Das liegt meist daran, wenn wir Bücher einen hohen Wert zumessen. Vielleicht steckt auch in dir ein Autor und du möchtest die schriftstellerische Arbeit eines anderen Menschen nicht geringschätzen.

Dann können öffentliche Bücherschränke helfen. Dort kannst du gut erhalten Bücher hinbringen und einem Unbekannten damit eine Freude machen! Gerade wenn du ein Buch ausgelesen hast, ist dies die grössere Wertschätzung dem Buch gegenüber, wenn es von einem anderen Menschen tatsächlich wieder genutzt wird.

Siehst du gelesene Bücher als eine Art Errungenschaft an, kann es helfen, eine Liste davon anzulegen. Wenn du magst, kannst du sogar Fotos einfügen und hast damit einen deutlich platzsparenderen Beweis, wie intelligent und belesen du bist. 🙂